Hippotherapie

Was ist Hippotherapie

Was ist Hippotherapie?

Hippotherapie_3053Hippotherapie-K® (HTK) ist Physiotherapie mit Hilfe des Pferdes, eine anerkannte medizinische Behandlungsmassnahme, bei der die Bewegungsübertragung vom Pferdeschritt auf den Patienten genutzt wird.
Bei der HTK wird die Bewegung des Pferderückens therapeutisch genutzt.

Der Patient lässt sich von der Bewegung des Pferdes mittragen, ohne aktive Einwirkung auf das Pferd zu nehmen. Die Physiotherapeutin* gibt die notwendigen Hilfestellungen und das Pferd wird geführt. Die HTK ist damit kein Reiten, auch nicht therapeutisches Reiten.

Unter dem Überbegriff Hippotherapie werden international sehr unterschiedliche therapeutische Aktivitäten mit Hilfe des Pferdes verstanden. Der klar abgegrenzte Anwendungsbereich, heute als Hippotherapie-K® (K steht für Künzle, der Nachname der Begründerin) definiert, führte zu einer Differenzierung zu anderen Einsatzbereichen des Pferdes mit therapeutischen und heilpädagogischen Zielen.

Dank dieser Differenzierung fand im Jahr 1994 die Hippotherapie-K® offizielle Anerkennung als kassenpflichtige medizinische Massnahme für Patienten mit Multipler Sklerose und Kindern mit einer Cerebralparese. HTK wird vom Arzt verordnet und von speziell ausgebildeten Physiotherapeutinnen durchgeführt

Die Durchführung

Wie wird Hippotherapie durchgeführt?

Hippotherapie_3073Die HTK findet meist unter freiem Himmel abseits von Rummel und Ablenkung statt, sei es auf Wald- und Feldwegen, oder auf einem speziellen Gelände, das mit einem HTK-Pfad ausgestattet ist. In der HTK wird das Pferd von einer ausgebildeten Pferdeführerin geführt.

Eine Physiotherapeutin mit Zusatzausbildung in HTK ist dafür zuständig, dass die Bewegung des Pferdes optimal auf den Patienten wirken kann. Sie kontrolliert und unterstützt die Sitzposition des Patienten und sorgt mit geeigneten Hilfsmitteln (z.B. Sattel) und Hilfestellungen für eine optimale Bewegungsaufnahme.

Die Pferde

Welche Pferde kommen zum Einsatz?

 Längst nicht jedes Pferd eignet sich für die HTK. Folgende Anforderungen muss ein Pferd erfüllen:

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  • In Bezug auf Grösse und Breite: Das Pferd soll dem Patienten eine gute und bequeme Sitzposition bieten, wie auch der Therapeutin eine bequeme Arbeitshöhe, um effiziente Hilfestellungen geben zu können.
  • In Bezug auf Schrittbewegung: Das Pferd bietet einen für den Patienten adäquaten Schritt an, d.h. die Amplitude und die Frequenz der Schrittbewegung liegen in einem Bereich, die es dem Patienten ermöglichen, die Bewegung selektiv aufzunehmen.
  • “Gut gymnastiziert”, damit der Bewegungsablauf symmetrisch und weich ist
  • In sich ruhig und ausgeglichen
  • Guter Gewichtsträger

Die Hippotherapeutin

Ich verfüge über folgende Ausbildungen:

Hippotherapeutin

 Fachlich:

  • Abgeschlossene Ausbildung in Physiotherapie und über 40 Jahre Berufserfahrung in der Behandlung von neurologischen Patienten
  • Grundkurs in Funktioneller Bewegungslehre Klein-Vogelbach, functional kinethics (Ausbildung in analytischem Beobachten und Behandeln)
  • Neurologische Zusatzausbildung
    Erwachsenenbehandlung: Grundkurs Bobath und MS-Kurs
    Kinderbehandlung: NDT-Kurs nach Bobath.

 

Hippologisch:

Pferde gehören zu meinem Leben. Schon mehr als 40 Jahre reite und pflege ich meine Pferde. In dieser Zeit habe ich manches Fohlen gross gezogen und eingeritten.

Ich verfüge bei Pferden über besondere sensorische Fähigkeiten, was gerade bei der Hippotherapie sehr wichtig ist. Handelt es sich doch bei den Reitern um Menschen ohne Reitkenntnisse, mit meistens eingeschränkten körperlichen oder geistigen Fähigkeiten (Beispiel: Patienten mit Multipler Sklerose und Kindern mit einer Cerebralparese). Und da ist es nach meiner Meinung sehr wichtig, dass die Physiotherapeutin die Mitteilungen und Äusserungen des Pferdes versteht und entsprechend handeln kann zur Sicherheit des anvertrauten Patienten.

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